Festveranstaltung
15.09.22
Donnerstag
18.00

Hauptgebäude Universität Hamburg
Edmund-Siemers-Allee 1 (Altbau)
Erwin-Panovsky-Hörsaal (ESA C)

 

Vor 100 Jahren, im Herbst 1922, fanden am Allgemeinen Vorlesungswesen der Hamburgischen Universität erstmals jiddische Sprachkurse statt. Durchgeführt wurden sie von Salomo Ascher Birnbaum (1891-1989), dem später international bekannten Jiddisten und Paläographen, der sich schon mit seiner 1918 veröffentlichten jiddischen Grammatik und seiner 1922 erschienenen Dissertation über das Jiddische einen Namen gemacht hatte. Der Hamburger Lehrauftrag war nach Birnbaums späteren Worten „the first modern lectureship for Yiddish in a university“.
Nach der NS-Machtübernahme floh Birnbaum mit seiner Familie nach Großbritannien, wo er als Dozent für Paläographie und Epigraphik des Hebräischen sowie für Jiddisch tätig war. Im Jahr 1970 übersiedelte er nach Toronto, wo er 1989 im Alter von 98 Jahren verstarb.


Eine offizielle Ehrung durch die Universität Hamburg blieb Birnbaum zu Lebzeiten verwehrt. Der Plan, ihm den Ehrendoktortitel zu verleihen, scheiterte 1985. Mit diesem wurde er im Folgejahr von der Universität Trier gewürdigt.
Die gemeinsame Veranstaltung der 1995 gegründeten Salomo-Birnbaum-Gesellschaft und der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte der Universität Hamburg erinnert an den bedeutenden Gelehrten Salomo Birnbaum und den Beginn seiner Jiddisch-Kurse vor 100 Jahren — womit auch die Frage nach dem heutigen Umgang mit diesem Erbe verbunden ist.

Festveranstaltung der Salomo-Birnbaum-Gesellschaft für Jiddisch e.V. und der Arbeitsstelle für Universitätsgeschichte der Universität Hamburg. In Kooperation mit dem Verein für Hamburgische Geschichte und dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden.

Wir bitten um Vorherige Anmeldung: birnbaum-blitspost@web.de