20.06.2023

Kick-off zum EU-Projekt HUNGMEM

 

Zum Start eines neuen EU-Projektes am IGdJ fand am 8. Juni 2023 ein Auftakt-Workshop statt, der interessierte Forschende zu einem fruchtbaren Austausch zusammenbrachte. Das Forschungs- und Erinnerungsprojekt HUNGMEM zu den aus dem ungarischen Raum Deportierten wird von der EU-Kommission im Rahmen der Förderlinie CERV – Citizens, Equality, Rights and Values unterstützt. Ziel ist der Aufbau einer umfangreichen Datenbank mit biografischen Informationen zu den Verfolgten. Gemeinsam mit den Projektpartnern aus Ungarn, Rumänien und der Slowakei sollen durch die Datenbank sowie ausgewählte Fallstudien die Namen der Opfer, ihre Schicksale und Transportwege zum Teil erstmalig einer breiten internationalen Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Das IGdJ koordiniert die Archivrecherchen zur Erfassung möglichst vieler Namen und Geschichten derjenigen, die in den norddeutschen Raum deportiert wurden, insbesondere in die Konzentrationslager Bergen-Belsen und Neuengamme. In den zahlreichen Außenlagern des Konzentrationslagers Neuengamme mussten die Häftlinge Zwangsarbeit für die Kriegswirtschaft verrichten. Die internationale Zusammenarbeit bietet die einmalige Chance, neue Impulse für die Forschung zum Holocaust zu liefern, indem in verschiedenen Archiven verstreute Quellen ausgewertet werden, um Transportwege und individuelle Biografien zu rekonstruieren. Der Workshop legte wichtige Grundlagen für den Beginn der Recherchen im norddeutschen Raum.