22.09.2023

Langjähriges Engagement im Bereich Erinnerungskultur

Das IGdJ gratuliert Ingo Wille, dem der Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein langjähriges Engagement im Bereich der Erinnerungskultur verliehen hat. Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer überreichte ihm die Auszeichnung am 21. September 2023 im Turmsaal des Hamburger Rathauses. Die Laudatio hielt Dr. Beate Meyer.

 

2009 stieß Ingo Wille zu der drei Jahre zuvor von Dr. Rita Bake und Dr. Beate Meyer für die Landezentrale für politische Bildung und das Institut für die Geschichte der deutschen Juden ins Leben gerufenen Gruppe der Biografieforscherinnen und -forscher zu den Stolpersteinen in Hamburg. Inzwischen fungiert er zusammen mit Maria Koser als eine/r der beiden SprecherInnen der Gruppe. Seine Recherchen bezogen sich zunächst schwerpunktmäßig auf die Opfer der sog. Euthanasie, insbesondere auf die jüdischen Opfer, dehnten sich aber bald auf alle Verfolgtengruppen aus. So gab er 2014 den Band zu Hamburg-Eilbek heraus (= Bd. 15 der Reihe „Stolpersteine in Hamburg – biographische Spurensuche“). 2017 folgte „Transport in den Tod. Von Hamburg-Langenhorn in die Tötungsanstalt Brandenburg. Lebensbilder von 136 jüdischen Patientinnen und Patienten“ (= Bd. 20 der Reihe, erschienen beim Verlag Metropol). Zu diesem Thema erstellte er auch einen gleichnamigen Film, den Interessierte auf youtube ansehen können. Derzeit engagiert er sich ebenfalls in Gedenkaktivitäten zur sog. Polen-Aktion 1938 und dem geplanten Gedenkort am ehemaligen Versorgungsheim Farmsen.

 

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Seit vielen Jahren engagiert sich Ingo Wille ehrenamtlich und mit großem persönlichen Einsatz dafür, dass die Schicksale der Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten und Menschen Auskunft über die Lebensgeschichte ihrer damals verlorenen Familienangehörigen erhalten. Das verdient große Anerkennung.“