21.07.2023

„(K)ein Zurück? Rückkehr und (Re-)migration nach Hamburg

https://juedische-geschichte-online.net/dossier/remigration

Die meisten jüdischen Flüchtlinge kehrten nach 1945 nicht in ihre ehemaligen Geburts- und Wohnorte zurück. Dennoch erlaubt der Blick auf Fragen von Remigration und Zugehörigkeit ein besseres Verständnis der deutsch-jüdischen Nachkriegsgeschichte. Eine neues Quellendossier im Rahmen der Online-Quellenedition „Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte“ widmet sich daher anhand von vielfältigem Quellen genau diesem Aspekt der Stadtgeschichte.

Die als digitales Faksimile und Transkript präsentierten Quellen sind von unterschiedlicher Provenienz, repräsentieren verschiedene Akteurinnen und Akteure und damit zugleich verschiedene Perspektiven auf den Themenkomplex Remigration und Rückkehr. Ausgangspunkt des Dossiers bilden die beiden Reisetagebücher von Martha Glass, einer Theresienstadt-Überlebenden, die sich 1947 zur Auswanderung nach New York entschied und sich 1953 auf eine Reise in ihre ehemalige Heimat begab.

Neben diese persönlichen Momente treten politische, juristische oder verwaltungstechnische Fragen. Die zeitgenössischen Dokumente werden ergänzt durch Rückblicke und Erinnerungen, die Entscheidungen in der Retrospektive bewerten. Ohne die Kooperation mit dem Archiv des Hamburger Instituts für Sozialforschung, dem Staatsarchiv Hamburg, dem Universitätsarchiv Hamburg sowie der Werkstatt der Erinnerung an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte wäre dieses Dossier nicht möglich gewesen. Das Dossier wird in den kommenden Monaten um weitere Quellen und die englischen Übersetzungen sukzessive weiter ergänzt.