
Vielfalt jüdischer Lebenswelten in Geschichte und Gegenwart auf der Kinoleinwand
Organisiert von der Jüdischen Gemeinde in Hamburg in Kooperation mit dem IGdJ fanden vom 15. bis zum 19. Juni 2025 die Fünften Jüdischen Filmtage Hamburg statt. Das Festival wurde von der Behörde für Kultur und Medien gefördert. Fünf internationale Produktionen standen auf dem Programm und deckten ein breites Spektrum an Themen ab.
Im amerikanischen Thriller „Guns & Moses“ wurde ein Rabbiner zum Action-Helden. In der romantischen Komödie „Matchmaking 2“ ging es um Liebe, Heirat und Familie in der streng-religiösen Community und im französischen Drama „Le tableau volé“ um den Umgang mit NS-Raubkunst.
Zum israelischen Film „The Ring“ waren Teilnehmende am Besuchsprogramm für die jüdischen ehemaligen Hamburgerinnen und Hamburger ins Kino gekommen. Der Film erzählt die bewegende Geschichte einer ungarischen Jüdin, ihrer Flucht aus Budapest, vom Überleben der Shoah und dem transgenerationellen Umgang mit dem Erlebten.
Die Dokumentation „Kafka’s Last Trial“ feierte in Hamburg ihre Deutschland-Premiere. Sie thematisiert den Streit um den literarischen Nachlass Franz Kafkas, den dessen Freund und Nachlassverwalter Max Brod entgegen Kafkas Wunsch nicht vernichtete, sondern veröffentlichte. Mit eindrucksvollen Animationen und einem fesselnden Erzählstil beleuchtet der Film nicht nur das kafkaeske Ringen um nationales Kulturerbe, sondern auch tiefere Themen wie Freundschaft und Verrat. Nach der Vorführung trat der Autor der Buchvorlage, Benjamin Balint, in den Dialog mit dem Publikum. Er wird im Juli als Gastwissenschaftler am IGdJ arbeiten.
Fotos: Michael Kohls u. IGdJ
