
Aktion Sühnezeichen und Freiwilligendienste in Israel
Diese von Anna-Dorothea Ludewig und Miriam Rürup (beide MMZ Potsdam) kuratierte Staffel betrachtet die Geschichte der Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der Bundesrepublik aus vier verschiedenen Perspektiven jenseits der politischen und zwischenstaatlichen Diplomatiegeschichte. So liegt es nahe, in der Staffel besonders die Jahre vor der eigentlichen Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu betrachten, die sich in diesem Jahr zum 60. Mal jähren. Bewusst haben wir uns für einen historischen Blick auf die Vorgeschichte des heutigen Verhältnisses zwischen der Bundesrepublik und Israel entschieden. Nach dem Intro mit Blick auf die Gesamtidee und Themenschwerpunkte dieser Staffel, sprachen wir in einer ersten Folge mit Dr. Jonas Hahn über erster Begegnungen und Annäherungen zwischen Deutschen und Israelis über die deutsch-israelischen Studiengruppen. In der zweiten Folge sprachen Anna-Dorothea Ludewig und Ines Sonder (beide MMZ) mit Micha Grossmann (Bauhaus-Center Tel Aviv), und Ron Segal (Autor und Filmemacher, Berlin) über den Kulturaustausch zwischen beiden Ländern. Aus den deutschen Beziehungen zu Israel ist die religiöse Grundierung nicht wegzudenken. In dem am 1. Freitag dieses Monats online gegangenen Gespräch unterhält sich Miriam Rürup mit Katharina Fischer-Troppenz, Vikarin in der Evangelischen Kirchengemeinde Tegel-Borsigwalde, über die Freiwilligenarbeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. In der Folge geht es um die zentrale Bedeutung christlicher Perspektiven auf das „Heilige Land“, die Israel für viele Deutsche bis heute besonders machen, wie es zur Gründung dieser Initiativen als Graswurzelbewegung der evangelischen Kirche 1958 kam und wie sie sich in Israel und europäischen Ländern entwickelten, die von Nazi-Deutschland überfallen worden waren, ist Thema des Gesprächs. Inwiefern die Freiwilligen gerade in Israel auch eine Funktion als gleichsam religiöse Sühne-Botschafter vor den offiziellen diplomatischen Beziehungen eingenommen haben, wird ebenso diskutiert wie die Frage, welcher theologische Begriff von Sühne hier zum Ausdruck kam. Katharina Fischer-Troppenz hat ihre Dissertation zu diesem Thema Anfang 2025 an der Theologischen Fakultät der Humboldt Universität zu Berlin verteidigt und arbeitet derzeit als Vikarin bei der evangelischen Kirchengemeinde Tegel-Borsigwalde.
Link zum Intro (mit Miriam Rürup und Björn Siegel)
https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/86-deutsch-israelische-beziehungsgeschichte
Link zur aktuellen Folge (mit Katharina Fischer-Troppenz und Miriam Rürup)
Link zu allen Folgen:
https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/
Der Podcast Kanal Jüdische Geschichte Kompakt ist ein Gemeinschaftsprojekt des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden und des Moses-Mendelsohn-Zentrums in Potsdam.