Die Rezeption des Jerusalemer Eichmann-Prozesses in der DDR.
"Die Rezeption des Jerusalemer Eichmann-Prozesses in der DDR“
- Ein Gespräch mit Dr. Katharina Rauschenberger (Frankfurt a.M.) und Dr. Annette Leo (Berlin)
Im Rahmen der neunten Staffel zu "Jüdische Geschichte(n) in der DDR"
In unserem ersten Gespräch haben wir uns diesem Gegenstand aus der Perspektive des jüdisch-kommunistischen Exils, der Remigration sowie der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Teilhabe von Jüdinnen und Juden in der sowjetischen Besatzungszone und der frühen DDR zugewandt. Entlang der Biographie von Leo Zuckermann haben wir darüber mit Philipp Graf aus Leipzig gesprochen und dabei auch Zuckermanns Flucht nach Westberlin im Zusammenhang mit dem antisemitisch gefärbten Slánský-Prozess in Prag und parallelen Dynamiken in der DDR thematisiert.
In unserer aktuellen Folge sind wir chronologisch in das Jahr 1961 vorangeschritten und haben die Rezeption des Jerusalemer Eichmann-Prozesses in der DDR zum Gegenstand gemacht.
Anna-Dorothea Ludewig und Lutz Fiedler vom MMZ haben darüber mit den beiden Historikerinnen Dr. Katharina Rauschenberger vom Fritz Bauer Institut aus Frankfurt am Main und Dr. Annette Leo aus Berlin gesprochen. Thematisiert wurde dabei einerseits der Versuch des ostdeutschen Rechtsanwalts jüdischer Herkunft Friedrich Karl Kaul, in Israel die Nebenklage gegen Eichmann zu vertreten. Erweitert haben wir diese Perspektive andererseits durch den Blick auf die beiden Journalisten Max Kahane und Gerhard Leo, die für die DDR über den Prozess berichtet haben. Inwiefern die beiden kommunistisch-jüdischen Remigranten darüber hinaus auch persönlich von den Ereignissen in Jerusalem affiziert wurden, bildet ebenfalls einen Teil des Gesprächs.
https://juedischegeschichtekompakt.podigee.io/46-die-ddr-und-der-jerusalmer-eichmann-prozess
Der Podcast-Kanal ist ein Kooperationsprojekt des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg und des Moses Mendelssohn Zentrums in Potsdam, das diese Staffel betreut. In weiteren Folgen werden wir uns dem Thema „Jüdische Geschichte[n] in der DDR“ aus unterschiedlicher Perspektive annehmen.