Bewerbungsfrist: 30. August 2024
1991 gründete sich der Joseph-Carlebach-Arbeitskreis an der Universität Hamburg (CAK), der sich bis
heute für die Förderung von Forschung und Lehre zur jüdischen Geschichte, Kultur und Religion in
der Hansestadt einsetzt. Ein zentrales Anliegen des interdisziplinär ausgerichteten Arbeitskreises,
dem Mitglieder der Universität Hamburg und des Instituts für die Geschichte der deutschen Juden
angehören, ist daneben der wissenschaftliche Austausch zwischen Deutschland und Israel. In enger
Zusammenarbeit mit dem Joseph Carlebach Institut an der Bar-Ilan Universität in Ramat Gan werden
regelmäßig Konferenzen und Workshops veranstaltet. Durch die Einrichtung eines Fellowships, das
Nachwuchswissenschaftler:innen einen Forschungsaufenthalt in Hamburg ermöglicht, soll der
wissenschaftliche Austausch durch ein weiteres Förderformat gestärkt werden.
Das Fellowship wird in Erinnerung an Miriam Gillis-Carlebach (1922-2020) vergeben, der Tochter
Joseph Carlebachs. Sie hat u.a. durch die Gründung des Joseph Carlebach Instituts Forschungen zu
dessen Schriften angeregt und war selbst als Pädagogin und Wissenschaftlerin in Israel vielfältig
tätig. 1938 war die gebürtige Hamburgerin ins damalige Mandatsgebiet Palästina geflohen, wo sie die
Shoah überlebte. Nachdem sie 1983 erstmals in die Hansestadt zurückgekehrt war, engagierte sie sich
bis zu ihrem Tod für die Wiederaufnahme von Kontakten im Horizont von Erinnerung und Aufarbeitung
der Vergangenheit. 1995 wurde Gillis-Carlebach, die bereits 1988/89 auf Einladung des
Senats einen einjährigen Forschungsaufenthalt in Hamburg absolviert hatte, zur Ehrensenatorin der
Universität Hamburg ernannt.
Für 2025 schreibt der CAK erneut das Miriam Gillis-Carlebach Fellowship aus, um innovative
wissenschaftliche Projekte im Feld der Jüdischen Studien zu fördern und den wissenschaftlichen
Austausch zwischen Deutschland und Israel weiter zu vertiefen. Das Fellowship richtet
sich an Nachwuchswissenschaftler:innen (Promovierende und PostDocs, bis 7 Jahre nach der
Dissertation), die zu den Arbeitsbereichen des CAK forschen (siehe:
www.carlebach.uni-hamburg.de) und die reichhaltigen Fachbibliotheken oder die Bestände in
den verschiedenen Archiven der Stadt und Region für ihre Studien nutzen wollen. Es ermöglicht einen
bis zu dreimonatigen Forschungsaufenthalt in Hamburg, der frei im Jahr 2025 gewählt werden kann.
Die Anwesenheit in Hamburg während des Fellowships wird
vorausgesetzt und die Teilnahme an den Veranstaltungen des CAK erwartet.
Die Stipendienhöhe für den Hamburg-Aufenthalt beträgt 1.700 Euro pro Monat für Promovierende bzw.
1.900 Euro pro Monat für PostDocs. Darüber hinaus werden einmalig die An- und Abreisekosten in Höhe
von maximal 600 Euro übernommen. Die Unterbringung im Gästehaus der Universität Hamburg in einem
Single- Apartment auf eigene Kosten kann ggf. ermöglicht werden. Die Fellows sind verpflichtet,
sich rechtzeitig selbst um ein Visum und eine Auslandskrankenversicherung zu kümmern.
Bewerbungen in deutscher oder englischer Sprache müssen bis zum 30. August 2024 eingegangen sein.
Die Unterlagen umfassen:
• ein Motivationsschreiben,
• eine bis zu 4-seitige Projektskizze,
• ein Lebenslauf inklusive Publikationsliste (maximal 5 Seiten),
• und ein Empfehlungsschreiben (nur für Bewerbungen von Promovierenden)
Eine vollständige Bewerbung senden Sie bitte in elektronischer Form in einer PDF-Datei an:
kontakt@igdj-hh.de and bjoern.siegel@igdj-hh.de.
Anfragen zum Miriam Gillis-Carlebach Fellowship Programm sind zu richten an:
Dr. Björn Siegel
Institut für die Geschichte der deutschen Juden
Beim Schlump 83
20144 Hamburg
bjoern.siegel@igdj-hh.de