19.10.2022

Prof. Dr. Jakob Hessing spricht am 1. November 2022 um 19.00 Uhr zum Thema „Deutschland und Israel: Formen der Kulturvermittlung“

 

Ort: Warburg-Haus (Heilwigstr. 116, 20249 Hamburg)
Zeit: 1. November 2022, 19.00 Uhr (s.t.)

 

Jakob Hessing ist Professor emeritus für Germanistik an der Hebräischen Universität Jerusalem und ausgewiesener Experte für deutschsprachige jüdische Literaturen. Er ist biografisch wie akademisch zwischen Deutschland und Israel unterwegs und hat unter anderem zu Else-Lasker Schüler, Heinrich Heine und W. G. Sebald publiziert. Zudem schreibt er regelmäßig für die Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie den Merkur. In seinem jüngsten Buch Der jiddische Witz (C.H. Beck 2020) widmet er sich den ironischen Potentialen der eigenen Muttersprache.

Die Carlebach-Lecture wird seit 2021 einmal jährlich vom Hamburger Carlebach-Arbeitskreis veranstaltet. Eingeladen werden herausragende Persönlichkeiten, deren Forschungen und Engagement im interdisziplinären Feld der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion wichtige Akzente gesetzt haben. Die Vorträge sollen prominente Themen und Forschungsfragen unter Berücksichtigung auch gesellschaftspolitischer Implikationen und Debatten für ein breites Publikum sichtbar machen und Diskussionen zur Bedeutung und Aktualität Jüdischer Studien anregen. Ein zentraler Fokus im Hinblick auf die Einladungspraxis wie auch auf thematische Schwerpunkte liegt auf Vermittlungsaktivitäten und Transferbeziehungen zwischen Deutschland und Israel.

Mit ihrer Benennung ehrt die Carlebach-Lecture den vielseitigen Gelehrten und Rabbiner Joseph Carlebach (1883-1942), der zuletzt als Oberrabbiner in der Hamburger Bornplatzsynagoge tätig war. 1941 wurde er, der selbst nicht ins Exil ging, um die jüdische Gemeinde weiter zu unterstützen, von den Nationalsozialisten mit seiner Frau und den jüngeren Kindern deportiert und in der Nähe von Riga ermordet. Gleichzeitig wird mit dem Namen auch Carlebachs überlebender Tochter Miriam Gillis-Carlebach (1922-2020) gedacht, die in Israel das Carlebach-Institut im Gedenken an die wissenschaftlichen Arbeiten und das religiöse Erbe ihres Vaters begründet und sich intensiv für wechselseitige Wiederannäherung, Begegnung und Erinnerung eingesetzt hat.

https://www.carlebach.uni-hamburg.de/lecture.html