
Peggy Parnass verstarb am 12.03.2025 in Hamburg - St. Georg.
Die Hamburger Publizistin, Zeitzeugin und Aktivistin Peggy Parnass ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Parnass wurde 1927 in Hamburg- St. Pauli als Kind jüdischer Eltern geboren. 1939 schickte die Mutter Peggy und ihren Bruder mit einem Kindertransport nach Schweden, wo sie getrennt voneinander in unterschiedlichen Familien untergebracht wurden. Beide Eltern wurden von den Nationalsozialisten in das Warschauer Ghetto deportiert und später im Vernichtungslager Treblinka ermordet. Nach dem Kriegsende lebte Peggy Parnass in ganz Europa, bevor sie nach Hamburg zurückkehrte und die hiesige Studentenbewegung prägte. Ab den 1970er Jahren wurde sie als Kolumnistin, Autorin und vor allem als Gerichtsreporterin bekannt. Sie begleitete Hunderte Prozesse, darunter drei Verfahren gegen NS-Kriegsverbrecher.
Zeit ihres Lebens kämpfte Peggy Parnass gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung und setzte sich für die Rechte von Minderheiten ein, in Hamburg war sie vor allem eine Ikone der Schwulenbewegung.
Sie war eine große Menschenfreundin. Wir werden ihr entschiedenes Eintreten gegen Ungerechtigkeiten vermissen.
2022 konnten wir Peggy Parnass im Rahmen des Projektes „Jüdisches Hamburg erzählen“ zu ihrer Lebensgeschichte interviewen. Einen kurzen Ausschnitt aus dem Gespräch finden Sie hier: https://juedisches-hamburg-erzaehlen.de/interview/parnass