Vortragsreihe "Lehren – Lernen – Leben. Jüdische Bildung im 20. und 21. Jahrhundert"
10.01.23
Dienstag
18.30
Matthias Springborn

Eine zionistische Schule für Displaced Persons im Stuttgart der Nachkriegszeit, die junge Schoah-Überlebende zur Alijah erzieht. Eine jüdische DP-Volksschule im bayerischen Prien, welche auf die Auswanderung in den angloamerikanischen Raum vorbereitet. Ein Bildungs- und Kulturausschuss aus drei ideologisch unterschiedlichen jüdischen Organisationen, der ein Curriculum für jüdische DPs erarbeitet. Die erste jüdische Grundschule der Bundesrepublik, die sich 1966 in Frankfurt am Main gründet. – Dies ist nur eine Auswahl der vielfältigen Entwicklungen, anhand derer der Vortrag den Wiederaufbau eines jüdischen Bildungssystems in Deutschland schildert.

 

Dr. Matthias Springborn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung. Seine Dissertation mit dem Titel „Jüdische Kinder- und Jugendbildung in Deutschland seit 1945. Schulungskontexte und Wissensbestände im Wandel“ ist im November 2021 erschienen.

Eine Online-Teilnahme via ZOOM ist vorgesehen. Der Link wird Ihnen rechtzeitig vor Beginn zugesandt. Anmeldung unter susanna.kunze[at]igdj-hh.de

 

Über die Vortragsreihe: Seit Beginn der 2000er Jahre ist eine Wiederkehr jüdischer Bildung in Deutschland zu beobachten. Vielerorts sind Schulen und Bildungseinrichtungen sowie Lehr- und Lernangebote für junge Erwachsene und Familien entstanden, die verschiedene Zugänge zu jüdischer Religion, Tradition, Kultur und Geschichte ermöglichen, mit dem Ziel, jüdisches Leben im 21. Jahrhundert zu stärken. Die Vortragsreihe nimmt diese Entwicklungen zum Anlass und fragt nach Ideen und Konzepten sowie nach Brüchen und Herausforderungen in der Geschichte jüdischer Bildung im 20. Jahrhundert bis in die jüngste Gegenwart.

An fünf Abenden stellen Wissenschaftler:innen auf der Grundlage aktueller interdisziplinärer Forschungen verschiedene Aspekte jüdischer Bildung und Erziehung vor. Die Vorträge reichen von dem 1920 gegründeten Frankfurter Jüdischen Lehrhaus über die Zionistische Jugendbewegung bis hin zum Hamburger Jüdischen Schulleben in der NS-Zeit und befassen sich mit den historisch verschiedenen Neuanfängen jüdischer Kinder- und Jugendbildung nach 1945 und seit den 2000er Jahren. Abschließend gewährt eine Podiumsdiskussion mit Akteur:innen aus der jüdischen Schul- und Erwachsenenbildung einen praktischen Einblick in die Entwicklungen und Herausforderungen jüdischer Bildung in der Gegenwart.

 

Eine Veranstaltung im Rahmen des Forschungsnetzwerks Antisemitismus im 21. Jahrhundert, in Kooperation mit der VHS-Gedenkstätte Israelitische Töchterschule und der Akademie der Weltreligionen an der Universität Hamburg.

 

Mit Ihrer Teilnahme an der jeweiligen Veranstaltung willigen Sie ein, dass ggf. Bild- und Filmaufnahmen von Ihnen hergestellt werden und diese im Rahmen der Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.

 

Veranstaltungsort:

Institut für die Geschichte der
deutschen Juden (IGdJ)
Beim Schlump 83, 20144 Hamburg
Tel.: 040 / 428 38–26 17
Fax: 040 / 448 08 66
kontakt[at]igdj-hh.de
www.igdj-hh.de

Die Vorträge sind in Präsenz geplant. Pandemiebedingt können
sich jedoch kurzfristig Änderungen ergeben.
Aktuelle Informationen finden Sie auf unserer Webseite.
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Der Veranstaltungsort ist nur eingeschränkt barrierefrei.
Rollstuhlzugang ist vorhanden, bitte melden Sie sich vorher an.

Sie erreichen das IGdJ mit folgenden Verkehrsmitteln:
U2, U3: U-Bahnhof „Schlump“
Metrobus 4 + 15: Haltestelle „Bundesstraße“
Metrobus 5: Haltestelle „Bezirksamt Eimsbüttel“