Musik als jüdisches Kulturerbe
12.06.23
Montag
20.00 Uhr
Prof. Dr. Jascha Nemtsov

Der Vortrag thematisiert die Schicksale und das Werk jüdischer Komponisten, die nach 1933 im NS-Deutschland wirkten. Auf vielfältige Weise beteiligten sie sich damals am einzigartigen Aufschwung der deutsch-jüdischen Kultur im Rahmen der Jüdischen Kulturbünde, der der vollständigen Vernichtung in der Shoah vorausging. Prof. Nemtsov verbindet den Vortrag mit einer musikalischen Darbietung, die Veranstaltung findet an diesem Abend in der Hochschule für Musik und Theater Hamburg statt.

 

Jascha Nemtsov ist Pianist und Musikwissenschaftler, Professor für Geschichte der jüdischen Musik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar. Seine Forschungsprojekte sind jüdischer Musik und jüdischen Komponisten im 19. und 20. Jahrhundert gewidmet. Als Pianist konzertiert er weltweit, er nahm bislang mehr als 40 CDs auf, darunter zahlreiche Ersteinspielungen von Werken wiederentdeckter verfolgter Komponisten.

 

Über die Vortragsreihe:

Musik als jüdisches Kulturerbe. Musikwissenschaftliche Zugänge zur jüdischen Geschichte im 20. Jahrhundert

Den Forschungsaufenthalt der US-amerikanischen Musikologin Prof. Abby Anderton, die im Sommer als Dr. Gabriele Meyer Fellow am Institut für die Geschichte der deutschen Juden zu Gast ist, nehmen wir zum Anlass für eine neue Vortragsreihe. Diese setzt sich aus musikwissenschaftlicher Sicht mit den Brüchen und Katastrophen der europäisch-jüdischen Geschichte im 20. Jahrhundert auseinander. An insgesamt vier Abenden veranschaulichen die vortragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass uns die Forschung zur Musik als immaterielles Kulturerbe neue Einblicke in die jüdische Erfahrungswelt des vergangenen Jahrhunderts ermöglicht. Zum Beispiel werden die Erfahrungen jüdischer Musikerinnen und Musiker in  Konzentrationslagern untersucht und welche Bedeutung Musik für sie hatte. Wie ermöglichte Musik einer Exilantin, sich in Palästina zu beheimaten? Wie erging es jüdischen Komponisten und Komponistinnen im nationalsozialistischen Deutschland und wie im Nachkriegsdeutschland? Das Institut für die Geschichte der deutschen Juden lädt Sie herzlich zu diesen Vortragsabenden ein.

 

Mit Ihrer Teilnahme an der jeweiligen Veranstaltung willigen Sie ein, dass ggf. Bild- und Filmaufnahmen von Ihnen hergestellt werden und diese im Rahmen der Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden.

 

Veranstaltungsort:

Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Fanny Hensel-Saal
Harvestehuder Weg 12
20148 Hamburg

 

Eintritt frei

 

U-Bahnlinie 1 Hallerstraße, Buslinie 19 Alsterchausse oder Böttgerstraße

 

Das Institut für die Geschichte der deutschen Juden wird von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg gefördert