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In den zurückliegenden zwei Jahrzehnten sind in Deutschland in verschiedenen Städten neue Synagogen geplant und gebaut worden. Zugleich hat die Zahl repräsentativer Moscheebauten zugenommen. Daneben entstehen kreative Projekte zu erweiterten Nutzungen oder Umnutzungen von leer stehenden Kirchengebäuden sowie Häuser der Religionen, die einer multireligiösen Stadtgesellschaft sichtbaren Ausdruck verleihen wollen. Alle diese religiösen Architekturen sind materiale Zeichen einer gewachsenen religiösen Diversität in mehrheitlich säkularen urbanen Räumen, an denen sich mitunter konflikthafte Aushandlungsprozesse um das Verhältnis zur Geschichte, das Recht auf Repräsentation und den Anspruch auf Zugehörigkeit entfalten. Die Ringvorlesung befasst sich anhand von Fallbeispielen mit den Dynamiken religiöser Architekturen in ihrem Verhältnis zu multireligiösen säkularen Stadtgesellschaften.
Prof. Dr. Martin Rötting, Professor für Religious Studies, Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen, Universität Salzburg
Häuser der Religionen: Urbane Sinnräume der Zukunft? Überlegungen zum Projekt der Transformation der Nazarethkirche in München
Ringvorlesung: Religiöse Architekturen in säkularen Stadtgesellschaften
27.06.22
Montag
18:00 - 20:00
Virtuell
Martin Rötting