Dr. Karen Körber, Dr. Anna Menny

Den Blick auf die Pluralität und Diversität des jüdischen Lebens in Hamburg zu schärfen, war Ziel dieses Interviewprojektes. Welche Rolle spielen  unterschiedliche Herkünfte und Traditionen, familiäre Verfolgungserfahrungen und Migrationswege für die eigene Biografie, die Selbstverortung in der jüdischen Gemeinschaft oder für Fragen von Zugehörigkeit? Ausgehend von einer Impulsgebenden Eingangsfrage berichteten die Befragten in den Gesprächen, über ihre eigene Geschichte, die ihrer Eltern und Verwandten ebenso wie über ihr Leben und Wirken in Hamburg. Auch wenn es sich um rein subjektive Erzählungen handelt, stehen viele der Interviews exemplarisch für größere Gemeinschaften von Jüdinnen und Juden in Hamburg, so etwa die Gruppe der Remigrantinnen und Remigranten, die Gruppe der persischen Jüdinnen und Juden, die seit den 1950er-Jahren in die Hansestadt kam, die Gruppe der sogenannten Kontingentflüchtlinge, die vor allem seit den 1990er-Jahren einwanderte oder die Gruppe der Israelis, von denen sich ein Teil auch als der jüdischen Gemeinschaft zugehörig versteht. Ebenso lassen sich im Hinblick auf die Generationen verschiedene Cluster bilden, mit ihren je eigenen Erfahrungshorizonten und Lebenswelten. Während die Kurzversionen der Interviews auf der Website „Jüdisches Hamburg erzählen“ bereitgestellt werden, sind die Langversionen der Gespräche – mitunter zusammen mit persönlichen Dokumenten oder Fotografien – im IGdJ archiviert.
https://juedisches-hamburg-erzaehlen.de/

 

Das Interviewprojekt wurde vom Referat Förderung des jüdischen Lebens der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke gefördert und in Teilen in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde in Hamburg sowie dem Jüdischen Museum Berlin umgesetzt.