Margot Löhr
2020

Ein Gedenkbuch

Zwischen 400 000 und 500 000 ausländische Männer und Frauen leisteten während des Zweiten Weltkrieges in Hamburg Zwangsarbeit. Als mehrköpfige Familien, Mütter mit Kindern oder Alleinstehende waren sie aus ihrer Heimat hierher verschleppt worden. Etliche dieser Zwangsarbeiterinnen gebaren in Hamburg oder Umgebung ihre Kinder. Die tägliche schwere Arbeit bis kurz vor der Geburt bei Mangelernährung, die fehlende medizinische Versorgung und die unmenschlichen Lebensbedingungen in den Lagern bewirkten, dass viele dieser Kinder nach wenigen Tagen, Wochen oder Monaten starben. Darin gleichen sich ihre kurzen Biographien.

Dieses Gedenkbuch ist im Rahmen der biographischen Spurensuche zu den Stolpersteinen in Hamburg entstanden. Margot Löhr hat dafür in akribischer Kleinarbeit die Namen und Lebensdaten von 418 verstorbenen Kindern zusammengertragen und - soweit möglich - die Geschichte ihrer Mütter recherchiert. Damit setzt sie sie den jüngsten Opfern das Nationalsozialismus, den schutzlosen Kindern, ein Dekmal.

 

Die Publikation ist gegen eine Bereitstellungspauschale von 3 Euro im Infoladen der Landeszentrale für politische Bildung, Dammtorwall 1, 20354 Hamburg, erhältlich.
Öffnungszeiten: Mo.–Do. 12.30–17 Uhr, Fr. von 12.30–16.30 Uhr