Vortragsreihe "Deutsche Juden und/in (Eretz) Israel. Vorträge zur Geschichte einer ambivalenten Beziehung"
05.11.24
Dienstag
18.30-20.00
Dr. Sebastian Schirrmeister
Universität Hamburg

Zeit und Ort: 05.11.2024 um 18:30, Lesesaal IGdJ 
Anmeldung erforderlich: kontakt@igdj-hh.de

 

Das komplexe Verhältnis der aus Deutschland nach (Eretz) Israel eingewanderten Jüdinnen und Juden zur hebräischen Sprache ist Gegenstand zahlreicher Witze, Klischees und Anekdoten über die angeblich so begriffsstutzigen Jeckes. Doch ein Sprachwechsel aufgrund erzwungener Migration ist selten einfach und war durch die Bedeutung des Hebräischen für das zionistische Projekt in diesem Fall zusätzlich ideologisch aufgeladen. Besonders groß waren die Erwartungen und Herausforderungen für all jene, die das geschriebene und gesprochene Wort zum Beruf hatten. Literarische Beispiele stehen daher im Mittelpunkt dieses Vortrags über das Ringen mit der unvertrauten Sprache in der altneuen Heimat. 

 

Dr. Sebastian Schirrmeister ist als Literaturwissenschaftler am IGdJ assoziiert. Gegenwärtig arbeitet er am Centre for the Study of Manuscript Cultures der Universität Hamburg in einem Projekt zu den Wanderungsgeschichten deutsch-jüdischer Nachlässe in Jerusalem. Seine Dissertation erschien 2019 unter dem Titel Begegnung auf fremder Erde. Verflechtungen deutsch- und hebräischsprachiger Literatur in Palästina/Israel nach 1933 im Metzler-Verlag.

 

Deutsche Juden und/in (Eretz) Israel
In der Geschichte des 20. Jahrhunderts hat der zionistische Jischuv in Palästina bzw. der Staat Israel zu unterschiedlichen Zeiten für Jüdinnen und Juden aus Deutschland unterschiedliche Bedeutungen gehabt: (Eretz) Israel war Ideal, Sehnsuchtsort, Fluchtpunkt, Rettungsanker, Heimat, aber mitunter auch Gegenstand der kritischen Reflexion und Ablehnung oder Ort massiver Fremdheitserfahrung. Drei Referentinnen und drei Referenten, die am IGdJ beschäftigt sind, waren oder sich diesem eng verbunden fühlen, nähern sich mit jeweils eigenen Perspektiven verschiedenen Aspekten dieser ambivalenten und vielschichtigen Beziehungsgeschichte. 

 

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die Veranstaltungen stören oder in der Vergangenheit Veranstaltungen gestört haben, von der Veranstaltung auszuschließen oder den Zutritt zu verwehren.

 

Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ)
Beim Schlump 83
20144 Hamburg

 

Foto: Israel National Library/Boris Carmi