Dr. Sebastian Schirrmeister

Assoziierter Wissenschaftler

sebastian.schirrmeister[at]uni-hamburg.de

Zur Person

Sebastian Schirrmeister ist als Literaturwissenschaftler am IGdJ assoziiert. An der Schnittstelle von Jüdischen Studien und Literaturwissenschaft liegen seine Forschungsschwerpunkte im Bereich jüdischen Literaturen, German-Hebrew Studies, Exilliteratur, Literatur und Historiographie, Archiv, kulturelles Gedächtnis, Rhetorik, Übersetzung und Narratologie. Er hat in Potsdam und Haifa Jüdische Studien und Germanistik studiert und 2017 an der Universität Hamburg über Verflechtungen deutsch- und hebräischsprachiger Literatur promoviert. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanistik der Universität Hamburg (2011-2019), Doctoral Fellow am Rosenzweig-Zentrum in Jerusalem (2014), Amos Oz Gastprofessor für hebräische Literatur an der LMU München (2020) und Moritz Stern Fellow für Modern Jewish Studies am Lichtenberg-Kolleg Göttingen (2019-2021). Für sein Buch Das Gastspiel wurde er 2013 mit dem Joseph-Carlebach-Preis der Universität Hamburg ausgezeichnet. Seit März 2022 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt RFE10 „Wandering Artefacts. The Materialistic History of German-Jewish Archives“ am Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts“ der Universität Hamburg sowie assoziierter Wissenschaftler am IGdJ. Sein aktuelles Forschungsprojekt „Legitime Leidenschaften“ widmet sich dem Nachdenken über Rache in jüdischen Literaturen nach der Shoah.

Als Mitglied im Jüdischen Salon am Grindel e.V. organisiert und moderiert Sebastian Schirrmeister Veranstaltungen zur jüdischen Literatur und Kultur.

Tätigkeitsprofil

Durch gemeinsame Forschungsinteressen, einen Beitrag im Projekt Hamburger Schlüsseldokumente, Aktivitäten im Rahmen des Carlebach-Arbeitskreises, Mitwirkung bei den Jüdischen Filmtagen Hamburg, die Teilnahme an Veranstaltungen des Instituts und den regelmäßigen Austausch mit einzelnen Mitarbeitenden ist Sebastian Schirrmeister dem IGdJ seit vielen Jahren verbunden. Über sein Forschungsprojekt „Legitime Leidenschaften“, das u.a. Anknüpfungspunkte zur Forschungsgruppe GewaltZeiten aufweist, ist Sebastian Schirrmeister als assoziierter Wissenschaftler Bestandteil des disziplinenübergreifenden Forschungsdiskurses am IGdJ.

Aktuelle Veröffentlichungen

  • Wo, wenn nicht hier? Rachefantasien und literarische „Vergangenheitsbewältigung“. In: Max Czollek / Erik Riedel / Mirjam Wenzel (Hrsg.): Rache. Geschichte und Fantasie. München: Hanser 2022, S. 160–165.
  • Broken Hebrew. Poetic Incursions in the National ‘War’ for Linguistic Normativity. In: Carmen Reichert / Bettina Bannasch / Alfred Wildfeuer (Hrsg.): Zukunft der Sprache, Zukunft der Nation? Verhandlungen des Jiddischen und Jüdischen im Kontext der Czernowitzer Sprachkonferenz. Berlin [u.a.]: De Gruyter 2022, S. 361–383. 
  • Re-Claiming German Literature. Literarische Praktiken der Aneignung bei Deborah Feldman und Tomer Gardi. In: Jara Schmidt / Jule Thiemann (Hrsg.): Reclaim! Postmigrantische und widerständige Praxen der Aneignung. Berlin: Neofelis 2022, S. 111–130.
  • Reading Elie Wiesel in Yiddish. On Revenge, Readership, and Translation. In: Johannes Becke / Roland Gruschka (Hrsg.): Sprachheimaten und Grenzgänge. Festschrift für Anat Feinberg. Heidelberg: Winter 2021, S. 171–178.
  • Von Maulwürfen und Mutanten. Die Sache mit der Rache (Science Slam im Radio), in: Synapsen. Ein Wissenschaftspodcast, NDR Info, 26.11.2021. 
  • [mit Doerte Bischoff] Remigration und transnationaler Austausch: Zur Konstitutionsgeschichte der Exilforschung. In: Kirsten Heinsohn / Rainer Nicolaysen (Hrsg.): Belastete Beziehungen. Studien zur Wirkung von Exil und Remigration auf die Wissenschaften in Deutschland nach 1945. Göttingen: Wallstein 2020, S. 113–142.
  • Plurale Perspektiven. Literaturwissenschaft und Israel-Studien. In: Johannes Becke / Michael Brenner / Daniel Mahla (Hrsg.): Israel-Studien. Geschichte – Methoden – Paradigmen. Göttingen: Wallstein 2020, S. 137–146.
  • Zwischen „Theaterkrise“ und „Machtergreifung“. Der kurze Auftritt des Kleinen Schauspielhauses von Friedrich Lobe (1932/33). In: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 24.6.2020. 

Alle Veröffentlichungen

  • Wo, wenn nicht hier? Rachefantasien und literarische „Vergangenheitsbewältigung“. In: Max Czollek, Erik Riedel, Mirjam Wenzel (Hrsg.): Rache. Geschichte und Fantasie. München: Hanser 2022, S. 160–165.
  • Broken Hebrew. Poetic Incursions in the National ‘War’ for Linguistic Normativity. In: Carmen Reichert / Bettina Bannasch / Alfred Wildfeuer (Hrsg.): Zukunft der Sprache, Zukunft der Nation? Verhandlungen des Jiddischen und Jüdischen im Kontext der Czernowitzer Sprachkonferenz. Berlin [u.a.]: De Gruyter 2022, S. 361–383. 
  • Re-Claiming German Literature. Literarische Praktiken der Aneignung bei Deborah Feldman und Tomer Gardi. In: Jara Schmidt / Jule Thiemann (Hrsg.): Reclaim! Postmigrantische und widerständige Praxen der Aneignung. Berlin: Neofelis 2022, S. 111–130.
  • Reading Elie Wiesel in Yiddish. On Revenge, Readership, and Translation. In: Johannes Becke / Roland Gruschka (Hrsg.): Sprachheimaten und Grenzgänge. Festschrift für Anat Feinberg. Heidelberg: Winter 2021, S. 171–178.
  • [mit Doerte Bischoff] Remigration und transnationaler Austausch: Zur Konstitutionsgeschichte der Exilforschung. In: Kirsten Heinsohn / Rainer Nicolaysen (Hrsg.): Belastete Beziehungen. Studien zur Wirkung von Exil und Remigration auf die Wissenschaften in Deutschland nach 1945. Göttingen: Wallstein 2020, S. 113–142.
  • Plurale Perspektiven. Literaturwissenschaft und Israel-Studien. In: Johannes Becke / Michael Brenner / Daniel Mahla (Hrsg.): Israel-Studien. Geschichte – Methoden – Paradigmen. Göttingen: Wallstein 2020, S. 137–146.
  • Zwischen „Theaterkrise“ und „Machtergreifung“. Der kurze Auftritt des Kleinen Schauspielhauses von Friedrich Lobe (1932/33). In: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 24.6.2020. 
  • Offene Rechnungen. Juden*, Deutsche* und die Sache mit der Rache. In: Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart, Sonderausgabe 01 (Nov. 2019): Zwischen Literarizität und Programmatik. Jüdische Literaturen der Gegenwart, S. 29–36.
  • Verzeichnete Existenzen und würdige Lektüren. Für eine neue Geschichte deutschsprachiger Literatur in Palästina/Israel. In: Stephanie Willeke / Norbert Otto Eke (Hrsg.): Zwischen den Sprachen – Mit der Sprache? Deutschsprachige Literatur in Palästina und Israel. Bielefeld: Aisthesis 2019, S. 63–77.
  • Dem Archiv entschrieben. Wege aus dem Speichergedächtnis. In: Exilforschung. Ein internationales Jahrbuch 37 (2019): Archive und Museen des Exils, S. 58–73. 
  • ריאיון: מתי שמואלוף משוחח עם סבסטיאן שירמייסטר על הסופר היהודי האוסטרי משה יעקב בן גבריאל. [Interview: Mati Shemoelof spricht mit Sebastian Schirrmeister über den österreichisch-jüdischen Schriftsteller M. Y. Ben-Gavriêl]. In: Ha-Mussach. Literary Supplement 42 (2019), [Wiederabdruck in: Iton77, Heft 413 (Juni/Juli 2020), S. 30–33.]
  • Ankunftsverweigerung. Josef Kasteins Eine palästinensische Novelle (1942). In: Akten des XIII. Internationalen Germanistenkongresses Shanghai 2015 – Germanistik zwischen Tradition und Innovation, Band 9. Hrsg. v. Jianhua Zhu / Jin Zhao / Michael Szurawitzki. Frankfurt am Main [u.a.]: Peter Lang 2018, S. 281–285.
  • Von anderen Orten. Rückkehr, Besuch und Heimsuchung bei Amos Oz. In: Bettina Bannasch / Michael Rupp (Hrsg.): Rückkehr-Erzählungen. Von der (Un)Möglichkeit jüdischen Lebens in Deutschland nach 1945. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017, S. 161–178. 
  • Krieg im ‚Jekkeland‘. Der Haifa-Roman Operation Goliath von Alice Schwarz. In: Anja Siegemund (Hrsg.): Deutsche und zentraleuropäische Juden in Palästina und Israel. Kulturtransfers, Lebenswelten, Identitäten – Beispiele aus Haifa. Berlin: Neofelis 2016, S. 443–460.
  • Vom Wegweiser zur Hieroglyphe. Anna Maria Jokls Essenzen als Versuch über die Shoah und das Schreiben danach. In: Esther Kilchmann (Hrsg.): artefrakte. Holocaust und Zweiter Weltkrieg in experimentellen Darstellungsformen in Literatur und Kunst. Wien: Böhlau 2016, S. 251–267. 
  • Der andere Krieg. Nachwort. In: M. Y. Ben-Gavriêl (Eugen Hoeflich): Jerusalem wird verkauft oder Gold auf der Straße. Roman. Hrsg. und mit einem Nachwort v. Sebastian Schirrmeister. Wuppertal: Arco 2016, S. 223–245. 
  • On Not Writing Hebrew. Max Brod and the ‘Jewish Poet of the German Tongue’ between Prague and Tel Aviv. In: Leo Baeck Institute Yearbook 60 (2015), S. 25–42. 
  • Two Roads to the Land: A Contiguous Reading of Two Anti-War Novels by Avigdor Hameiri and M. Y. Ben-Gavriêl. In: Naharaim. Zeitschrift für deutsch-jüdische Literatur und Kulturgeschichte 9, 1–2 (2015), S. 108–127. 
  • Vier Zeitungsartikel und ein Präzedenzfall. Spuren des deutschen Theaters in Palästina. In: Elke-Vera Kotowski (Hrsg.): Das Kulturerbe deutschsprachiger Juden. Eine Spurensuche in den Ursprungs-, Transit- und Emigra­tionsländern. Berlin: De Gruyter 2015, S. 310–320. 
  • Der erste Mamlock. Eine Spurensuche. Das hebräische Bühnenmanuskript von Professor Mamlock im Kontext der verschiedenen Fassungen des Dramas. In: Hermann Haarmann / Christoph Hesse (Hrsg.): Einspruch. Schriftenreihe der Friedrich-Wolf-Gesellschaft. „Was bleibt und was lohnt!“ Friedrich Wolf zum 125. Geburts- und 60. Todestag. Marburg: Tectum 2014, S. 117–154.
  • Von der Bühnenkante an den Rand Europas und wieder zurück. Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933–1950. In: Sylvia Jaworski / Vivian Liska (Hrsg.): Am Rand. Grenzen und Peripherien in der europäisch-jüdischen Literatur. München: edition text+kritik 2012, S. 169–177.
  • Die Kapitel „Eine kurze Geschichte des Aufbau“ (S. 11–28), „Titelgeschichten“ (S. 41–48) und „Exil- oder (E-)Migrantenzeitung“ (S. 67–70). In: Elke-Vera Kotowski (Hrsg.): Aufbau: Sprachrohr. Heimat. Mythos. Geschichte(n) einer deutsch-jüdischen Zeitung aus New York 1934 bis heute. Berlin: Hentrich & Hentrich 2011.