Kerstin Meiring
1998

Seit Beginn der Emanzipation schwankte jüdisches Leben in Deutschland zwischen zwei Polen: Tradition und Moderne. Die vorliegende Studie analysiert die Entstehung des modernen Judentums innerhalb der deutschen Gesellschaft in der Zeit von 1840 bis 1933 im Hinblick auf die Mischehe. Die innerjüdischen Transformationsprozesse erhielten ihre Impulse aus der intensiven Auseinandersetzung mit der nichtjüdischen Umwelt. Für die Analyse dieser Prozesse bietet sich das Konnubium bzw. die christlich-jüdische Mischehe als exemplarischer Untersuchungsgegenstand an. Der Mischehe kommt als dem vielleicht sensibelsten Scharnier im Verhältnis zwischen Juden und Nichtjuden eine besondere Bedeutung zu. Sowohl aus jüdischer wie aus nichtjüdischer Sicht läßt sich der Wandel des jeweiligen Selbstverständnisses und Verhaltens zeigen. Die Geschichte der Mischehen und der „Mischehenfrage" in Deutschland zeigt paradigmatisch das gemeinsame Bestreben der deutschen Juden, ihr Judentum unter den veränderten Umständen aufrechtzuerhalten und zu erneuern.


S. 240
Dölling und Galitz Verlag 1998
ISBN 3-933374-11-1
EUR 19,80